Jazzmusik von der jugendlichen Saite

Von Christine Siefer, 08.02.11, 14:59h, aktualisiert 08.02.11, 15:16h

Die junge Gruppe „Stadtmusikantin und Sterntaler“ überraschte ihr Publikum im Eitorfer „Kulturkaffee Klösterchen“ mit selbst erschaffenen Klangwelten. Das Jazztrio stellte hier sein Debütalbum „The Traveler and The King“ vor.

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Eitorf - Drei Städte, drei Musiker und drei Mal schwarzer Kater - so könnte das Motto des Jazztrios „Stadtmusikantin und Sterntaler“ lauten, denn die drei Musikstudenten erzählen fantasievolle Geschichten und erschaffen Klangwelten aus scheinbar fremden Welten. Die Sängerin tritt unter dem Künstlernamen „Stadtmusikantin“ auf. Sie studiert Jazzgesang in Dresden, Percussionist Fiete Wachholtz studiert Jazz-Drums in Leipzig und Meike Krautscheid Jazz-Kontrabass in Köln. Trotz der Entfernung eint sie die Leidenschaft für die Musik. Zum Komponieren und Proben trafen sie sich in den Heimatstädten.
Herausgekommen ist das experimentelle Debütalbum „The Traveler and The King“, das die Band jetzt im Eitorfer „Kulturkaffee Klösterchen“ präsentierte. Jazzige Rhythmen, wiederkehrende Bassmotive und ein fast meditativer Gesang kennzeichnen diese Kompositionen. Mit Effekten, wie Hall und Echo, und dem Einsatz des Bogens auf den Kontrabass-Saiten unterstützte das Trio seine Texte. Beim Song „The Cat“ etwa gerät das schleifende Geräusch des Bogens zu einem zurückhaltenden Maunzen.
Mit afrikanischen Rhythmusinstrumenten heizte der 24-jährige Wachholtz beim Stück „Creeping“ ein. Dabei griff er auf ein ungewöhnliches Instrument zurück: die Kalimba. Die hohen, blechernen Töne des kleinen, afrikanischen Kasteninstrumentes passten ideal zur Stimmung des neckischen Liedes.

Märchenhafte Texte
Ebenfalls verspielt sang die 23 Jahre alte Stadtmusikantin ihre märchenhaften Texte. Im deutschsprachigen Stück „Nach Istanbul und zurück“ reflektiert die Sängerin eine wahre Reise: Ein Jahr ist sie durch die Türkei gereist. Ihre Interpretationen waren dabei ebenso exotisch wie die besungenen Erlebnisse. Bei anderen Liedern bestach sie durch ihren zarten, gefühlvollen Gesang. Gegen Ende des Konzertes widmete Meike Krautscheid (21) ihrem Heimatort Eitorf ein Kontrabasssolo mit Gesang. Alle jungen Musiker zeigten ihr Können an den Instrumenten und erschufen harmonische Klangbilder, die ein neues Jazzgefühl vermittelten. „So etwas sollte es in Eitorf öfter geben“, sagte Zuhörer und Jazzfan Michael Krist (25).